Skitourengehen – eine traumhafte Sportart (wenn die Verhältnisse passen!)

Bei Sonnenschein auf winterliche Berge steigen, die Aussicht genießen und danach (hoffentlich) ausreichen Pulver für genussreiche Schwünge ins Tal zu finden ist eine der schönsten Outdoor-Aktivitäten, die sich dem Winterhalbjahr abgewinnen lassen – finden wir jedenfalls...
Da wir uns in aller Regel im freien (ungesicherten) Gelände - durchaus fernab von skitouristischer Infrastruktur - bewegen, sind wesentlich mehr Einflussgrößen zu beachten, als im Skigebiet, wo auch bei Nebel und starkem Schneefall maximal der Spaß, aber nicht die Sicherheit leiden.
Beim Tourengehen sind die gesamte Vielfalt der alpinen Gefahren zu berücksichtigen (siehe „Erhöhtes Risiko im Gebirge"). Diese „Risikoreduktion“ ist Aufgabe der Tourenleiter, die dafür zwar ausgebildet sind und nach Maßgabe des DSV regelmäßig weitergebildet werden (müssen), die aber nur für einzelne alpine Betätigungsvarianten ausgebildet und keine staatlich geprüfte Berg- und Skiführer sind. „Risikoreduktion“ bedeutet in diesem Zusammenhang, da wir die Verhältnisse im Zielgebiet nicht beeinflussen können, uns den Umständen zu beugen und bestimmte Gebiete/Touren/Hangbereiche zu meiden. Im Extremfall bedeutet dies, dass Touren abgesagt oder auch noch unterwegs abgebrochen werden. Die Entscheidungsfindung basiert dabei auf den allgemein anerkannten Regeln des Risikomanagements, das auf den Theorien von Werner Munter basiert.
In jedem Fall ist den Hinweisen und Anweisungen der Tourenführer Folge zu leisten. Bei Verstoß haben diese das Recht, den/die Teilnehmer von der weiteren Veranstaltung auszuschließen, und zwar ohne Entschädigung. Dies gilt nicht, wenn das Gelände verlassen wurde oder innerhalb des Geländes sog. „freies Fahren“ von den Tourenführern gestattet wird.
In diesem Fall bestehen keinerlei besonderen Sorg- oder Aufsichtspflichten für die Tourenführer, jeder Teilnehmer trägt alle mit seinem Handeln verbundenen Risiken vollständig selbst. Zudem ist es Aufgabe jedes Teilnehmers, die Tourenführer unverzüglich über alle wichtig erscheinenden Sachverhalte innerhalb der Gruppe, im Gelände oder beim Wetter hinzuweisen, die mit einem erhöhten Risiko verbunden sind. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann ein sog. Restrisiko nicht ausgeschlossen werden. Wie bei Veranstaltungen im Gebirge allgemein bekannt, sind diese mit einem erhöhtem Unfall- und Verletzungsrisiko verbunden, wie z.B. Absturzgefahr, Lawinen, Steinschlag, Spaltensturz, Höhenkrankheit, Kälteschäden, plötzlicher Wetterumschwung, Zusammenstoß mit anderen Skifahrern oder Allgemeine Verletzungsgefahren auf oder neben der Piste, auchohne Fremdeinwirkung.
Diese Risiken können auch durch umsichtige und fürsorgliche Betreuung durch den eingesetzten Veranstaltungsleiter nicht vollkommen reduziert und ausgeschlossen werden. Auch ist zu beachten, dass im Gebirge, vor allem in abgelegenen Regionen, auf Grund technischer oder logistischer Schwierigkeiten nur in sehr eingeschränktem Umfang Rettungs- und / oder medizinische Behandlungsmöglichkeiten gegeben sein können, so dass auch kleinere Verletzungen oder Zwischenfälle schwerwiegende Folgen haben können. Für den Fall der Bergrettung, die von der betroffenen Person selbst finanziert werden muss empfehlen wir den Abschluss einer DSV oder DAV-Versicherung bzw. eine Mitgliedschaft im DAV.

Skiclub-Pforzheim – Tourenabteilung


Pforzheim, 10.Januar 2011